Verhaltenskodex 2019
Als Pfadfinder*in…
Gestaltung von Nähe und Distanz
…respektiere und wahre ich die individuellen Grenzen anderer und kommentiere diese nicht abfällig.
…pflege ich mit Kindern und Jugendlichen keine Geheimnisse.
…halte ich mich mit Kindern und Jugendlichen ausschließlich in den dafür vorgesehen Räumlichkeiten auf und achte darauf, dass niemand eingeschlossen wird, beziehungsweise sich einschließt.
… versuche ich, eins zu eins Situationen bei denen ich mit einem Kin/ einem Jugendlichen alleine bin, möglichst zu vermeiden. Kommt es trotzdem zu eins zu eins Situationen, achte ich darauf, dass die anderen Leiter über den Grund informiert sind. Ist dies nicht unmittelbar möglich (z.B. in einer Erste- Hilfe- Situation), hole ich das baldmöglichst nach.
…führe ich zu Kindern und Jugendlichen keine exklusiven Vertrauensverhältnisse, herausgehobene Freundschaften oder familiäre Beziehungen. Eigene und beobachtete Rollenschwierigkeiten und -konflikte (z.B. bei familiären Verbindungen) spreche ich an.
…weise ich Kinder und Jugendliche, die unangemessen viel Nähe zu mir suchen, freundlich auf eine angemessene Distanz hin und fordere diese ein.
…thematisiere ich Grenzverletzungen und übergehe sie nicht.
…mache ich transparent, wenn ich aus guten Gründen von einer Regel abweiche.
Sprache und Wortwahl
…achte ich auf eine altersgerechte Sprache und Wortwahl.
…verzichte ich auf eine grenzverletzende, das heißt sexualisierte, sexistische oder diskriminierende Sprache.
…spreche ich Personen grundsätzlich mit Vornamen an. Spitznamen verwende ich nur mit Zustimmung der betroffenen Person.
…schreite ich bei sprachlichen Grenzverletzungen ein und beziehe Position.
Umgang mit und Nutzung von Medien und sozialen Netzwerken
…veröffentliche ich nur Bilder, wenn die abgebildeten Personen oder die Erziehungsberechtigten ihr Einverständnis dazu gegeben haben.
…halte ich mich an die gesetzlichen Bestimmungen und Empfehlungen bei der Herstellung und Nutzung von Filmen, Videos und Fotos (z.B. Altersfreigabe, Recht am Bild, Urheberrecht) …halte ich mich an die gültigen Datenschutzbestimmungen.
…achte ich bei Kommentaren auf selbst betriebenen Seiten sozialer Netzwerke auf eine respektvolle Ausdrucksweise und lösche gegebenenfalls Kommentare.
Angemessenheit von Körperkontakten
…gehe ich sensibel mi Köperkontakt um und setze ihn, außerhalb von pädagogisch und gesellschaftlich zulässigen Spielen bzw. Methoden, nur zur Dauer und zum Zweck von Hilfestellungen, erste Hilfe und Trost ein.
…achte ich bei Spielen und Methoden auf einen angemessenen Körperkontakt, habe ich bei der Auswahl die Gruppe im Blick und thematisiere vor der Durchführung ggf. die Wahrung persönlicher Grenzen.
…umarme ich Kinder und Jugendliche (z.B. zur Begrüßung und Verabschiedung) nur dann, wenn die Initiative von den Kindern und Jugendlichen ausgeht.
…weise ich Kinder und Jugendliche, die unangemessen viel Körperkontakt zu mir suchen, freundlich auf eine angemessene Distanz hin und fordere diese ein.
Beachtung der Intimsphäre
…wahre ich die Intimsphäre anderer Personen.
…leiste ich Hilfestellung (z.B. beim Ankleiden) nur mit Einverständnis der Kinder und Jugendlichen und kläre dies, wenn möglich, vorher mit den Erziehungsberechtigten ab.
…ziehe ich mich nicht vor Kindern und Jugendlichen um, gehe ich nicht mit ihnen gemeinsam auf Toilette und dusche separat.
Zulässigkeit von Geschenken und Belohnungen
…achte ich darauf, dass Geschenke oder Belohnungen transparent vergeben werden, abgelehnt werden können und nicht an Gegenleistungen geknüpft sind.
…achte ich darauf, dass sich Geschenke oder Belohnungen in einem angemessenen und eher niedrigen finanziellen Rahmen befinden.
…pflege ich im Allgemeinen einen zurückhaltenden Umgang mit Geschenken und Belohnungen.
Disziplinarmaßnahmen
…fördere ich eine fehlerfreundliche Kultur, in der sich Menschen entwickeln können und mit Fehlern konstruktiv umgegangen wird.
…begegne ich Kindern und Jugendlichen auf Augenhöhe und ermahne in sachlichem Tonfall. …achte ich bei Disziplinarmaßnahmen darauf, dass sie dem Fehlverhalten angemessen, dem Alter entsprechen, transparent und fair sind.
Verhalten bei Gruppenstunden, auf Ausflügen, Tagesaktionen, Lagern und Fahrten
…achte ich auf eine geschlechtersensible Denkweise, z.B. bei der Gruppeneinteilung oder bei der Auswahl und Bezeichnung sanitärer Anlagen, um niemanden aufgrund seines biologischen Geschlechts oder seiner gefühlten Geschlechtsidentität zu diskriminieren. Hierfür mache ich mir bewusst, dass es mehr Geschlechter als nur Mann und Frau gibt.
…achte ich darauf, dass Leitende und Teilnehmende sowie Teilnehmende unterschiedlichen Alters und Geschlechts nur mit eigenem Einverständnis und nach Rücksprache mit den Erziehungsberechtigten, wenn möglich, gemeinsam in einem Zelt beziehungsweise Raum schlafen.
…achte ich darauf, dass sich das Team der Betreuungspersonen gemischtgeschlechtlich zusammensetzt.
Köln den 02.11.2019 Unterschrift vom Leiter*in